George: Der Spiegel zum Anlehnen


Als wir vor 2 Jahren in unsere Wohnung einzogen, hatten wir nur das Nötigste. Nicht nur des Geldes wegen, auch weil ich mich erst einmal in Ruhe in die Wohnung einfühlen wollte und noch nicht wußte, wie ich jeden Raum gestalten möchte.

Und auch nach 2 Jahren haben wir immer noch gewisse Ecken, in denen es aussieht, als seien wir frisch eingezogen oder notdürftige Übergangslösungen (die sich zu langfristigen Lösungen entwickelten, ist ja auch viel bequemer so).

Aber eine Sache hatten wir bislang nicht: Einen Spiegel. Also einen Ganzkörper-Spiegel. Na gut, zwischendrin hatte wir da mal ein Exemplar aus zweiter Hand, das habe ich aber schnell wieder an eine dritte Hand weitergegeben. Aber in all der Auswahl an großen Spiegeln, hat mir einfach selten einer wirklich gefallen. Außer einer, der hat es mir angetan: Georg. Der Anlehnspiegel von Skagerak. Der minimalistische Stil gefällt mir einfach sehr. Der Preis allerdings gar nicht. Fast 400 Euro für einen Spiegel, der in unserem Haushalt gegebenenfalls eh nicht lang überleben wird, ist einfach nicht drin.

Und als ich letzte Woche so im Online-Window-Shopping-Rausch war [...] - Window, weil es wie
Window-Shopping ist. Man kauft nichts, sondern schaut sich nur die Schaufenster an. Spart unheimlich viel Geld, erfordert Disziplin und habe ich von den Gilmore Girls gelernt. Bald kommen die neuen Folgen. YAY! Oh sorry ich schweife vom Thema ab... Jedenfalls sah ich ein ähnliches Objekt der Begierde auf einem anderen Portal - für 100 Euro, dafür sah es aber billig aus und hatte rote Füße. Gut dachte ich, die kannste anstreichen, aber dann trotzdem noch so viel Geld und dann wahrscheinlich noch in Dritte-Welt-Ländern hergestellt - nee, das muss nicht sein.


So gab es gab mir aber den Anstoß, sofort in den Baumarkt zu rennen und ein DIY Projekt daraus zu machen. Natürlich konnten die einem im Baumarkt mal wieder nicht helfen - schauten mich nur ungläubig an und verstanden nicht, was ich von ihnen will. Aber einen Schlitz in die Rundhölzer können sie mir jedenfalls nicht reinfräsen (oder sagt man da sägen?). Ein Zimmermann könne das aber vielleicht. Na super. Als ob ich jetzt dafür zu einem Zimmermann renne? Der Papa geht doch auch. Den Anlehnspiegel selber zu bauen ist wirklich ultra leicht, wenn man jemanden hat, der mit einer Kreissäge umgehen kann und im besten Fall, auch noch selber eine hat.

Außer der Kreissäge braucht ihr:
- einen (Türklebe)Spiegel in der Größe eurer Wahl (meiner ist 39 x 140 cm)
- 2 Rundhölzer (190 cm lang, dicker als ein Besenstiel!)
- transparenten Montagekleber (plus Pistole, wenn ihr euch, genauso wie ich, bequatschen lasst und so eine Riesentube kauft, die aber gar nicht nötig ist.)


Dann markiert ihr euch mit einem Bleistift, in welcher Höhe ihr den Spiegel haben wollt ( bei mir waren es unten 35 cm und oben 15 cm) und verbindet die beiden Punkte zu einer geraden Linie.
Diese sägt ihr dann ungefähr drei Mal mit der Kreissäge ein ( ca. 1 cm tief), danach hat mein Spiegel in den Schlitz gepasst. Da ich mich für einen Spiegel entschieden habe, der sonst an Schranktüren geklebt wird, war dieser nicht besonders dick. Es hängt also davon ab, was ihr euch für einen Spiegel besorgt (Ich wollte eigentlich einen beim Möbelschweden kaufen, der dort günstiger und fast genauso groß war - habe dann aber alles aus Faulheit im Baumarkt gekauft. Hier kostet der Spiegel knapp 26 Euro, 10 Euro teurer als beim Schweden.)


Danach füllt ihr die Ritzen einfach ordentlich mit Kleber und achtet dabei drauf, dass kein Kleber rausquillt bzw. entfernt diesen dann schnell vom Holz/Spiegel. Der Kleber sollte 2 Tage austrocknen und wenn ihr habt, befestigt die Konstruktion auch noch mit irgendetwas. Entweder habt ihr, wie ich, Riesen-Schraubzwängen von Papa oder ihr baut euch aus Büchern oder sonstigen Gegenständen einen Rahmen, der die Teile zusammendrückt. Das wars dann auch schon. Vielleicht streiche ich mein Holz noch, aber bislang bin ich auch hier zu faul dafür...

Aber sonst bin ich mehr als zufrieden! Insgesamt habe ich gerade mal 60 Euro ausgegeben ( weniger wenn ich den Spiegel vom Schweden gekauft hätte und nicht die Familienpackung Kleber). Also ganze 300 Euro gespart, den Nachmittag mit meinem Papa verbracht und endlich kann ich sehen, ob meine Schuhe auch zu meinem Outfit passen. Yay!


Hach du hübscher Anlehnspiegel du! Und weil ich ihn ja nun nicht Georg nennen kann und ihn auch fast ein wenig schöner, als das Original, finde - nenne ich ihn George (wie George Washington oder Clooney). Trotzdem vielen Dank an Skagerak für diese Inspiration und seid mir bitte nicht böse, dass ich ihn mir einfach selbst gebaut habe!


Und weil ich dieses wunderbare DIY auch wieder einmal nicht ohne meine zauberhafte Assistentin hätte umsetzen können, folgt hier nun noch ein wenig Katzen Content. Denn so ein DIY eignet sich ebenso wunderbar, eure Katze für Stunden zu bechäftigen. Deswegen hier ein paar Outtakes inklusive Video.



 Erst ein wenig Posen und um das Outfit zu checken und dann um komplett am Rad zu drehen:



weiße Vase: Ikea
Korbstuhl: DIY
Kerzenhalter: Bolia

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