Es ist mal wieder Zeit für eine Restaurant-Empfehlung! Seit Wochen wollten wir schon einen neuen Laden namens Fes - Turkish BBQ probieren, aber irgendwie haben wir es einfach nicht geschafft. Kennt ihr das? Es kommt ständig etwas dazwischen oder man geht doch zum altbekannten Restaurant um die Ecke, weil einem so eine eventuelle Enttäuschung erspart bleibt. Sicher ist sicher.
Aber letzten Sonntag haben wir es nun endlich geschafft und es war alles andere, als eine Enttäuschung. Normalerweise verirre ich mich eher wenig in die Ecken von Neukölln oder Kreuzberg (auch wenn dort ein Haufen angesagte und super interessante Läden auf einen warten), aber man bleibt halt am Ende doch in seinem Kiez. Was hat FES nun aber an sich, dass es uns aus dem fernen Prenzlauer Berg zum Südstern zog? Ich hatte ja schon hier erwähnt, dass es relativ schwierig ist in Berlin ein hippes, türkisches Restaurant zu finden. Klingt komisch, ist aber so.
Denn es gibt entweder nur den gehobenen Dönerladen (den ich trotzdem sehr gerne mag und welche korrekterweise von mir als Kebabhaus bezeichnet werden sollten) oder den fancy Edel-Türken, bei dem man leider arm wird.
Ein Zwischending ist echt schwierig zu finden, kaum vorstellbar in dieser Stadt. Aber bislang war Osmans Töchter noch das 'Hippeste' am Markt (und in unserem Umkreis). Jaha, aber nur bis jetzt. Denn von nun an gesellt sich auch FES - Turkish BBQ dazu.
Ich warne schon jetzt vor den Bildern in diesem Beitrag! Denn es wird nicht gerne gesehen, wenn man beim Sonntags-Dinner ständig fotografiert. ( Deswegen beeile ich mich dann immer oder versuche es so unauffällig wie möglich zu machen. Was aber meist zur Folge hat, dass die Bilder verwackelt, schief oder und einfach nicht schön sind. ) Damit trug ich in unserer Runde und beim Besitzer Cem zur allgemeinen Belustigung bei. Blogger können halt manchmal nerven, ich seh's ja ein. Aber wie könnte ich es sonst für euch festhalten und die Welt muss doch von diesem Laden erfahren. ;-)
BBQ erklärt sich ja schon von selbst oder? An jedem Tisch gibt es einen eingebauten 'Grill', an dem die fleischbesessene Bevölkerung ihre tägliche Dosis Protein auffüllen darf. Und wer jetzt denkt - puuh danach richt man aber bestimmt streng - japp, aaaaber deutlich weniger als erwartet und auch das Braten ansich, war für mich als Vegetarier überhaupt nicht schlimm. (Denn für die fleischlosen Genießer unter uns, ist das eigentlich ein sehr unangenehmer Geruch.)
Wir Mädels verzichteten auf die Fleischbeilage und so teilten sich die Jungs zu zweit 500g feinstes Rindfleisch (habe ich mir sagen lassen), dass sie genüßlich den ganzen Abend über vor sich hin grillten. Dazu gab es Reis, Salat und eine 6er Vorspeisen-Platte. (Zum Nachtisch komme ich dann später...)
Alles war super lecker, frisch und sehr schön angerichtet. Natürlich gab es die üblichen Verdächtigen, wie Hummus, Sigara Börek oder Köfte. Aber auch ausgefallenere Dinge, wie Rucola-Salat mit getrockeneten Tomaten und Feigen oder Rote-Bete-Joghurt. Wir alle waren super zufrieden und durch das Grillen, hatte die Jungs auch ein wenig zu tun - so blieb mehr Essen für uns Mädels über ;-)
Zwischendrin nahm sich der Besitzer Cem immer mal wieder etwas Zeit für einen kurzen Plausch (trotz vollem Haus) und erzählte uns auch ganz nebenbei die Geschichte zum Laden.
Denn das gesamte Design hat mir sehr gut gefallen - hipp, clean und trotzdem sehr gemütlich. An der Decke hängen Hunderte von alten Weinkisten gepaart mit Kupfer-Rohren, unverputzten Backsteinwänden und massiven Holztischen. Diese wurden aus den alten Dielen des Ladens gezimmert und geben ein wunderbar harmonisches Bild mit den unterschiedlichen Stühlen ab. Kein unnötiger Schnickschnack, sondern lediglich bunt bestickte Stuhlkissen und jeweils 6 rote Hüte an der Wand, komplettieren die Einrichtung. Daher kommt wohl auch der Name, denn Fes ist die türkische Bezeichnung für diese roten Filzhüte.
Nachdem sich der Laden langsam leerte, wir satt und zufrieden waren, sogar bereits gezahlt hatten und somit eigentlich gehen wollten - entschieden wir uns spontan um und stopften uns zu später Stunde noch 2 Deserts in uns hinein.
Ersteres war eine Art Grießpudding, mit Fadennudeln, Vanille-Eis, Haselnüssen und Erdbeersoße.
Super lecker! Danach gab es warme Aprikosen, mit Haselnüssen und Vanilleeis. Darüber wurde beim Servieren eine Art Sirup gegossen oder war es Butter? Ich weiß es nicht mehr genau und vielleicht ist das auch besser so ;-) Beides kannte ich so noch nicht und war froh, dass es statt dem gängigen Baklava und Milchreis, endlich mal eine Desert-Alternative gab.
Lieber Cem, nicht ohne Grund verbringen wir unser Oster-Familien-Dinner bei dir - du hast einen wunderbaren Laden, mit einem tollem Konzept und einem ebenso besonderem Flair gezaubert!
030 23917778
Öffnungszeiten:
Di - So ab 16:00 Uhr
Labels: Berlin