Liebe auf dem zweiten Blick - Tipps für deinen Städtetrip nach Amsterdam


Um 8 Uhr morgens fuhr mich mein Freund zum Bahnhof.
Um 8.25 Uhr bemerkte ich an der Kasse, dass ich meine Kopfschmerztabletten nicht bezahlen kann.
Portemonnaie vergessen.
10 Minuten später saß ich im Zug nach Amsterdam – ohne einen Cent in der Tasche und ohne die Möglichkeit mich ausweisen zu können. Großartig.
Ach 6,5 Stunden Zugfahrt stehst du durch, dachte ich und vor Ort sind ja dann deine Freunde, die dir aushelfen können.
Eine Stunde später stand mein Zug immer noch in Berlin-Spandau und wurde wenig später umgeleitet.
Eine weitere Stunde Verspätung kam dazu, bis es schlussendlich hieß - alle aussteigen, der Zug fährt zurück nach Berlin und wir, mittlerweile in den Niederlanden, müssten umsteigen.
Nach fast 9 Stunden kam ich endlich in Amsterdam an und musste nur noch die 6 km zum Hotel bewältigen. Nach langem hin und her (schwarz fahren, Taxi, Car Sharing, etc.) und der völligen Schnapsidee die Strecke zu laufen, kam ich 2 h später im Hotel an. Ich weiß schon, warum ich nie Backpacking gemacht habe.
Ihr glaubt gar nicht, wie komisch es sich anfühlt, ohne Geldbörsen in einer fremden Stadt unterwegs zu sein. Abgewiesen vom Bäcker, der nur noch Kartenzahlung anbietet, Alkohol für den man einen Ausweis braucht, Clubs die einen eigentlich auch nicht ohne reinlassen wollen und geschweige denn, all die schönen Dinge, die man hätte kaufen können (und man will ja erst recht viel kaufen, wenn man nicht kann).



Nun gut, soweit zu den Fun Facts meinerseits, nun kommen wir aber zu den wichtigen Dingen. Was kann ich  euch nach meinem Wochenend-Trip Amsterdam empfehlen und was nicht. Wir hatten einen ganz tollen Guide, die sich im Vorfeld um alles gekümmert hat, weswegen fast alle Locations nicht auf meinem Mist gewachsen sind :-) 

Das Wichtigste: Die Unterkunft (+ Tipp zum Parken in Amsterdam)

TWENTY EIGHT Stadionplein 260, 1076 CK Amsterdam

Wir übernachteten in den gerade erst eröffneten Apartments Twenty Eight - dort wo wunderschönes modernes Design auf auf Mid Century Möbel treffen. Es war nicht günstig (135€ p.P./N.), aber wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Außerdem ein Pluspunkt: Die Unterkunft liegt direkt gegenüber vom Olympiastadion, an dem man im Parkhaus fast umsonst parken kann (hat man die öffentliche Verkehrsmittel genutzt - also das so genannte 'Park and Ride'-System - zahlt man nur 1€ Tagesgebühr, bei einer maximalen Parkdauer von 96h). Das ist für Amsterdamer Verhältnisse (oder sonstigen Großstädten) super günstig, denn sonst zahlt man hier gerne mal an die 40 Euro Tagesmiete in der Innenstadt (wenn man denn einen Parkplatz findet). Und direkt vor dem Stadion bzw. dem Hotel fährt alle paar Minuten eine Straßenbahn oder ein Bus in die Innenstadt.


Essen :

Shopping: 

Fazit:

Beim zweiten Mal hat mir die Stadt deutlich besser gefallen. Ich weiß auch nicht, warum ich Amsterdam nach meinem letzten Besuch im September nicht so gemocht habe. Wir hatten Pech mit dem Wetter, haben oft schlecht gegessen und die ganzen Coffeeshop empfand ich als lästig und die Besucher dieser ebenso. In meiner Vorstellung hatte ich es einfach glanzvoller erwartet, als es dann aber war (lag vielleicht aber auch an unserem schäbigen Hotel ...).

Amsterdam ist größer als gedacht und doch viel mehr Großstadt als erwartet bzw. damals empfunden. Die Verbindung mit Tram und Bus ist fast besser als in Berlin und man muss eigentlich nie länger als 5 Minuten auf eine Bahn warten.  Geschäfte haben lange und vor allem auch Sonntags offen.  Es gibt eine tolle Vielfalt an individuellen und kreativen Restaurants, Cafés und Geschäften. Die Preise sind auch unerwartet human und fast vergleichbar mit Berlin oder anderen Städten. 
Es sind extrem viele Frauen und Männergruppen unterwegs. Anscheinend ist Amsterdam  das Ziel aller Gruppenreisen – was ich recht interessant finde und auch ein wenig nervig...
Ich hab mich an all den schönen Gebäuden, Hausboten und Co. kaum satt sehen können - Die Mischung aus traditioneller Architektur, Mehrfamilienhäusern und moderner Bauten, fand ich super spannend. 
Amsterdam ist eine spannende Stadt und erinnerte mich oft auch an Amerika (in Sachen Fortschritt und Offenheit) gepaart mit dem Flair von Berlin oder gar New York. Sehr viel Inspiration , unendlich viele Möglichkeiten und eine hohe Lebensqualität. Ich komme wieder!

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