Darf ich vorstellen: unsere Küche - ein Update


Die Welt hat vor einigen Jahren mal geschrieben, dass die Küche das neue Statussymbol, ja sogar der Porsche unter den Deutschen sei und wir dafür im Durchschnitt um die 7.000 Euro ausgeben. So so.
Wenn wir jetzt nach Wohnungen schauen komme ich immer wieder an den Punkt, wo die Küche (und natürlich der viel zu überteuerte Preis) mir einen Strich durch die Rechnung macht. In vielen Wohnungen ist die Küche nämlich ein schmaler kleiner Raum - abgeschlossen vom Rest der Wohnung, der meist kaum mehr Platz als für die Küchenzeile an sich bietet oder eine schreckliche Einbauküche drin hat, die einen fast erschlägt. Kann ich mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen - es muss nicht zwangsläufig eine Wohnküche sein, aber ein großer Raum, der mich nicht vom Rest der Wohnung abschneidet.


Unsere Küche ist bestimmt nicht ideal, kommt aber dem aber schon recht nahe. Da man unsere Wohnung direkt durch die Küche betritt und nicht etwa durch einen einen Flur muss, ist es das Erste was man sieht und wahrnimmt. Deswegen halten wir uns wohl auch am meisten hier auf - ob Home Office, Wohnzimmer-Ersatz oder Esszimmer - hier spielt sich alles ab.
Und über die Jahre habe ich gemerkt, sobald die Küche separierter ist, koche ich weniger, Pflanzen sterben schneller ab (aus den Augen aus dem Sinn) und überhaupt nutze ich den Raum einfach viel weniger. 

Und trotzdem kommt die Küche hier auf dem Blog immer etwas zu kurz, was sich aber nun dank neuem Esstisch (und Teppich) ändern soll. Außerdem hab ich so viele Fragen zu unserer Küche bekommen, dass ich quasi gar nicht anders kann.  
Dabei wurde uns die meiste Arbeit in der Küche von unserer Vormieterin abgenommen, die hat nämlich einen Architekten-Bruder, der für sie die Küchenzeile geplant und gebaut hat. Dabei wurde sie etwas höher gebaut und hat statt Oberschränke nur Regale. Eine Sache, die sich ebenfalls für mich bestätigt hat - keine Oberschränke! Braucht kein Mensch und erschlägt einen nur (wieder). Durch die leichte L-Form versteckt sie außerdem auf dem Weg in den Flug unsere Waschmaschine auf der anderen Seite. Das geölte Sperrholz, die großen silbernen Griffe und die Regale lassen sie minimalistisch und trotzdem sehr gemütlich erscheinen. Und auch nach vier Jahren finde ich sie immer noch großartig (was für mich eine Besonderheit ist, da ich mich schnell satt sehe). 

Kurz vor Weihnachten hatte ich euch ja mit in die Werkstatt von Kentholz mitgenommen und noch offen gelassen, für was für einen Esstisch wir uns nun entschieden haben. Und hier kommt nun die Auflösung, wenn ihr es nicht eh schon auf Instagram gesehen habt. 
Unser alter massiver Esstisch von Ikea hat ein neues Zuhause bekommen und wir sind nun stolze Besitzer eines handgefertigten Tisch aus Berlin. Im Januar wurde der 170 x 90 m große Tisch, frisch und munter und höchstpersönlich von Besitzer Stacey geliefert und montiert. 
Aus 30 Jahre alten Dielen eines Dachgeschoss in Charlottenburg hat er die Tischplatte gefertigt und sein Partner schweißte die passenden vier (drei-beinige) Hair Pin Legs dazu. 
Wir hätten nicht gedacht, dass ein neuer Tisch einen solchen Unterschied in der Küche machen kann und die Entscheidung hat sich wirklich sehr gelohnt!


Und falls ihr euch jetzt fragt, wie es denn vorher aussah, dann schaut euch mal meine Homestory an. Na was sagt ihr? Unterschied wie Tag und Nacht, oder? Und die unterschiedlichen Stühle kommen viel schöner dabei heraus. Hach. 
Der Tisch wurde nach meinen Wünschen angefertigt - aber kommt dem Rustic Kent von Kentholz am nächsten. Nur, dass ich mir die Beine, die Art der Tischplatte und die Länge des Tisches ausgesucht habe (statt einen 155cm langen Tischen, haben wir jetzt einen 170cm großen). 

Einen kleinen Haken hatte die Sache aber - der alte Teppich war nun zu klein, weswegen ein neuer her musste. Bei Urbanara bestellt (das Berliner Label hatte ich euch hier schon einmal vorgestellt). hatte ich direkt einige Favoriten ausgemacht und dann kurzerhand zwei Teppiche bestellt. Zur Auswahl standen ein Schurwolle-Teppich und einer aus Viskose. Und weil ich mich eigentlich nicht entscheiden konnte, habe ich euch auf Instagram abstimmen lassen und es waren tatsächlich über 84% (über 1500 Menschen) für den Schurwolle-Teppich und nur knapp 250 Leute für den aus Viskose.
Und ihr wisst ja manchmal wie das ist, erst wenn einem die Entscheidung (scheinbar) abgenommen wird, kristallisiert sich heraus, was man eigentlich will. So geschehen auch hier und  so hat mein Herz trotz vieler Zusprüche zu dem aus Viskose tendiert. 

(links Schurwolle, rechts Viskose)
Mag vielleicht eine dumme Entscheidung gewesen sein (ich hab nämlich gelernt, dass Viskose nicht so strapazierfähig ist und man aus Schurwolle so ziemlich alles herausreiben kann), aber ich sag euch dieses Teppich hat einfach was. Schimmert wie Seide, super weich und dieses Muster (wirkt wie Schatten von Ästen). Und im Winter mag es vielleicht schön sein einen Teppich aus Schurwolle zu haben, aber immer Sommer stell ich mir das irgendwie komisch vor.
Und während mein Freund nicht da war und eigentlich auch eher für den aus Schurwolle war, habe ich mich - emanzipiert wie ich bin - einfach gegen alle(s) gestellt und entschieden. Der und kein anderer (gut einen Kelim-Teppich oder einen Orientalischen hätte ich auch noch in Betracht gezogen). Und bislang fühle ich mich gut damit, auch wenn ich jetzt immer mit Sprühflasche auf Tiger losgehen muss, sobald sie Anstalten macht ihre Krallen in den Teppich zu fahren - aber auch das hat was!




Weitere Besonderheiten in unserer Küche ist die kleine Nische neben der Tür, die unsere Kaffeebar beherbergt. Dort haben wir eine Holzplatte angebracht, mit Tafelfarbe bestrichen und Drahtkörbe (die gab es mal vor Jahren bei Strauß Innovations) angeschraubt.
Ebenso schon immer mein Traum und zugleich meine Macke (aka Sucht) - unterschiedliche Stühle, die aber über die Jahre auch stark gewechselt haben bzw. ausgetauscht wurden. Mit dabei der weiße Sprossenstuhl von Hay, ein Plastikstuhl im Eames-Design, zwei Korbstühle, Landhausstuhl mit Kreuzlehne und ein Sprossenstuhl aus den 60/70ern. Bis auf den Hay-Stuhl sind alle über Kleinanzeigen geshoppt.
Als Mülleimer dienen uns alte Emaille-Eimer vom Flohmarkt, die Post- und Schlüsselablage wird von einer alten Teekiste (Freuden abgeschwatzt und eigens in der Bahn von Stuttgart nach Berlin transportiert) und Weinkisten an der Wand lagern Plattenspieler, Boxen und manchmal auch das Kätzchen, die es als Kratzbaumersatz nutzt. 

So hab ich noch etwas vergessen? Ich freu mich über euer Kommentar und wünsche euch noch eine schöne Woche!

Vielen Dank an Kentholz für den schönsten Tisch und an Urbanara für den schönsten Teppich. Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Kentholz und Urbanara entstanden - zwei Berliner Unternehmen, die ich euch sehr ans Herz legen möchte und dafür besonders gerne Werbung mache!

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